MicroStation CONNECT Edition Hilfe

Benutzeroberfläche und grundlegende Konzepte

Dieser Abschnitt behandelt die Benutzeroberfläche und andere grundlegende Konzepte. Jedes Thema listet ein AutoCAD®-Konzept oder -Befehl auf, und beschreibt dann ähnliche MicroStation Befehle oder -Konzepte.

Farbe und Farbpalette

Farben in AutoCAD

In MicroStation ist die Farbpalette sowohl bereits optimiert als auch veränderbar, anstatt für alle Dateien bereits festgelegt zu sein. Um benutzerdefinierte Farbtabellen für die zukünftige Nutzung anzulegen und zu speichern, verwenden Sie den Dialog "Farbtabelle" ( Datei > Einstellungen > Datei > Farbtabelle ). Die Standard-Farbtabellen (*.tbl) sind im Ordner ..\Default\Data\ im Programmverzeichnis von MicroStation gespeichert.

Befehlszeile und Eingabefenster

AutoCAD-"Befehl": Aufforderung

In MicroStation wird das Tastatureingabenfenster verwendet, um Befehle manuell einzugeben. Geben Sie entweder Befehle ein, oder wählen Sie diese aus dem großflächigen Eingabefenster aus. Wenn Sie einen Befehl aus der Liste im linken Bereich wählen, erscheinen geeignete Optionen in der Spalte daneben. Klicken Sie zum Ausführen des Befehls auf das Symbol "Eingabe ausführen", oder drücken Sie die <Eingabetaste>.

Befehloptionen werden im Eingabefenster nicht angezeigt, sie werden im Dialog "Funktionseinstellungen" eingegeben.

MicroStation enthält einen Satz von Tastatureingaben, mit denen Sie die AutoCAD-Befehlssyntax verwenden können, um Systemvariablen festzulegen und Befehle zu initiieren. Diese Tastatureingaben lassen Ihnen die Wahl, entweder AutoCAD-Syntax zu verwenden oder MicroStation syntax

In MicroStation gibt es drei Möglichkeiten, AutoCAD-Befehle und -Systemvariablen einzugeben:

  • Geben Sie das DWG-Präfix und dann den AutoCAD-Befehl ein. Um etwa einen Kreis zu platzieren, geben Sie DWG CIRCLE ein.
  • Geben Sie den Befehlspräfix wie in der Konfigurationsvariable MS_DWG_COMMANDPREFIX definiert ein, und dann den AutoCAD-Befehl. Standardpräfix ist das Zeichen für Backslash (\). Um etwa einen Kreis zu platzieren, geben Sie \CIRCLE ein. Um den Befehlspräfix in einer DGN-Datei zu verwenden, fügen Sie der Konfigurationvariablen MS_DGNAPPS die MDL-Applikation "dwgsettings.ma" hinzu.
  • Geben Sie zuerst das Befehlspräfix und dann ein in einer PGP-Datei definiertes Befehlsalias ein. Um etwa einen Kreis zu platzieren, geben Sie ein: \C (Alias in PGP-Datei: C, *CIRCLE).

Befehlsfolge

Einmalige Befehlsausführung in AutoCAD

In MicroStation kann die aktive Funktion mehrere Male ausgeführt werde, ohne dass das Funktionseinstellungsfenster verlassen werden muss. Wenn Sie eine Funktion ausgewählt haben, rufen Sie die Funktionseinstellungen auf und wählen dann Datenpunkte im Zeichnungsbereich, um den Befehl auszuführen. Um denselben Befehl erneut auszuführen, geben Sie einfach Einstellungen und Datenpunkte erneut ein – so oft Sie wünschen. Der Befehl muss nicht erneut aufgerufen werden.

Entwurfseinstellungen

AutoCAD-Umschalter für "Fangen", "Raster", "Ortho", "Osnap" und die Statusleiste "Strichstärke"

In MicroStation können Sie die Ansichtsdarstellung zusätzlicher Zeichenhilfen, Elementeigenschaften (bzw. Objekteigenschaften) und bestimmter Entitätsklassen (z.B. Bemaßungen) über denDialog Ansichtsattribute ein- bzw. ausschalten. Einstellungen werden für das Fenster übernommen, das in der Liste "Ansichtsnummer" ausgewählt ist.

Das Dialogfeld "Ansichtsattribute" enthält diverse Umschalter, "Ortho" und "AccuSnap" befinden sich jedoch nicht darunter.

  • Die Einstellung Achsensperre ist, wenn aktiviert, mit dem Modus "Ortho" vergleichbar.
  • Um AccuSnap ein- oder auszuschalten, wählen Sie Zeichnung > Zeichnungshilfen > Fangpunkte (S) aus.

Ebenen und Stufen

AutoCAD-Ebenen ("Layer")

In MicroStation werden Lagen als Ebenen bezeichnet. Zum Erstellen von Ebenen und Definieren von Attributen für verschiedene Ebenen rufen Sie das Dialogfeld Ebenen-Manager auf. Ebenen bekommen einen Namen und eine Nummer in der Zeichnungsdatei, werden jedoch nur im DWG-Arbeitsmodus benannt. Von den Einstellungen im Ebenen-Manager für Farbe, Stil, Strichstärke, Darstellung ein/aus, Einfrieren und Sperre sind dateiübergreifend alle Modelle und Ansichten betroffen. Mit MicroStation können Sie auch die Symbolik korrigieren, damit Elemente (Objekte) eine andere Symbolik annehmen können als den "Nach Ebene"-Status der Ebene, auf der sie platziert sind. Legen Sie diese alternative Symbolik im Ebenen-Manager mithilfe des Modus "Korrekturen" fest, und aktivieren Sie dann "Ebenenkorrekturen" im Dialog "Ansichtsattribute".

Im Dialog "Ebenendarstellung" werden drei Typen von Ein/Aus-Schaltern unterstützt, um die Sichtbarkeit von Elementen im DGN-Arbeitsmodus zu steuern. Mit der Option "Ansichtsdarstellung" können Ebenen in den Ansichten 1 bis 8 ein- oder ausgeschaltet werden. Die Option "Globale Anzeige" schaltet eine Ebene in allen Ansichten und allen Modellen aus, und die Option "Globales Einfrieren" schaltet eine Ebene in allen Ansichten und Modellen aus. Im DWG-Arbeitsmodus ist die Option "Ansicht einfrieren" verfügbar, mit der Sie eine Ebene in einem Layout oder Modell deaktivieren können.

Linientypen und Stricharten

AutoCAD-Objekteigenschaft "Linientyp"

In MicroStation wird eine Strichart als Entitätsattribut zugewiesen. Die Stricharten 1 bis 7 sind die standardmäßigen Strichcodes von MicroStation. Zusätzliche Stricharten finden Sie in den Ressourcen-Dateien "lstyle.rsc" und "acadlstyle.rsc" im Ordner ..\Default\Symb\ im Programmverzeichnis von MicroStation.

Mithilfe der Funktion "Elementattribute ändern" bzw. des Dialogfelds "Eigenschaften" können Sie eine Auflistung der verfügbaren Stricharten einsehen und diese Liste ändern. Um benutzerdefinierte Änderungen an den vorhandenen Stricharten vorzunehmen oder neue zu erstellen, verwenden Sie die Dialoge "Strichart" ( Zeichnung > Start > Attribute > Strichart > Einstellungen ), und speichern Sie die Stricharten in der Ressourcen-Datei.

Die Skalierung der Standardstrichcodes basiert auf Bildschirmeinheiten statt Zeichnungseinheiten. So bleibt ein passender Maßstab unabhängig vom Zoomfaktor gewährleistet. Zum Speichern einer Datei im DWG-Format muss ein Skalierungsfaktor zum Konvertieren der Zeichnungseinheiten zugewiesen werden. Die entsprechende Einstellung "Strichcodemaßstab" befindet sich im Dialog "DWG/DXF-Speicheroptionen".

Um in MicroStation die globale Strichartskalierung festzulegen, verwenden Sie die Tastatureingabe ACTIVE LINESTYLESCALE oder das Eingabefeld "Skalierungsfaktor" im Dialog "Stricharten".

Die MicroStation Strichart Definitionen werden in Strichartbibliotheken gespeichert, die bei Bedarf an das aktive Modell angehängt werden.

Strichstärke

AutoCAD-Linienstärke, definiert in Millimetern

In MicroStation wird die Strichstärke in Pixeln angegeben. Beim Konvertieren einer DGN-Datei ins DWG-Format ist die Einstellung "Strichstärkenskalierung" im Dialog "DWG/DXF-Speicheroptionen" für den Skalierungsfaktor verantwortlich, um eine konsistente Darstellung von Strichstärken zwischen den Formaten zu gewährleisten.

Die Anzeige der Strichstärke wird im Dialogfeld Ansichtsattribute gesteuert. Mit der Funktion "Elementattribute ändern" oder dem Dialogfeld "Eigenschaften" weisen Sie einzelnen Elementen Strichstärken zu. Verwenden Sie das Dialogfeld "Ebenen-Manager", um Ebenen bestimmte Strichstärken zuzuweisen.

Modellbereich und Papierbereich

AutoCAD TILEMODE 0 und 1

Eine DGN-Datei wird aus Modellen erstellt. MicroStation verwendet Berechnungsdrucke, Zeichnungsmodelle und Blattmodelle für Geometrie und Dokumentation. In einer Zeichnungsdatei kann sich dank ihrer Formatierung eine unbegrenzte Anzahl von Berechnungsdrucke, Zeichnungs- und Blattmodellen befinden. In diese werden Daten in Form von Zellen (Blöcken), Referenzen oder ursprünglicher Geometrie und Anmerkungen eingefügt. Neue Modelle können auch als Zellen angegeben und somit nach Bedarf in andere Zeichnungen und Modelle eingefügt werden. Das Fenster "Ansichtsgruppen", das in der linken unteren Ecke des Applikationsfensters angedockt ist, wird verwendet, um zwischen den Modellen zu navigieren. Standardmäßig wird mit jedem neuen Modell eine neue Ansichtsgruppe erstellt.

Mausfunktionen

AutoCAD-Rechtsklick, Kontextsensitive Menüs

In MicroStation geben Sie über die Maustasten grafische Informationen ein.

  • Mit der linken Maustaste (der Taste Daten) wählen Sie Elemente und Befehle aus. Ein Klick mit der linken Maustaste bedeutet "einen Datenpunkt eingeben".
  • Mit der rechten Maustaste (der Taste Zurücksetzen) brechen Sie eine Operation ab oder stellen sie fertig. Mit dem Zeichnungsbereich oder den Elementziehpunkten sind keine Menüs auf der rechten Maustaste verknüpft. Ein Rechtsklick in einer Toolbox öffnet eine Liste zum Ein- und Ausblenden von Funktionen.
  • Mit der mittleren Maustaste auf einer Maus mit drei Tasten (die Taste Tentativ) oder mit der linken und rechten Maustaste gleichzeitig auf einer Maus mit zwei Tasten wird die Vorschau von Fangpunkten aufgerufen.

Benutzeroptionen und Benutzervoreinstellungen

AutoCAD-Benutzeroptionen

In MicroStation werden Benutzereinstellungen in der Benutzereinstellungsdatei *.upf im Ordner%LOCALAPPDATA%\Bentley\<product_name>\<product_version>\prefs\ gespeichert. Diese Einstellungen bleiben auch über Sitzungen hinweg bestehen. Die dort gespeicherten Optionen ändern Sie über das Dialogfeld Voreinstellungen. Um Optionen festzulegen, die nur für die aktuelle Zeichnungsdatei gelten, verwenden Sie das Dialogfeld Zeichnungsdatei-Einstellungen.

Systemvariablen

AutoCAD-Systemvariablen

In MicroStation werden System- und Benutzervariablen im Dialog "Konfigurationsvariablen" eingestellt. Variablenkategorien werden auf der linken Seite aufgelistet, Einzelvariablen auf der rechten. Wenn Sie eine Variable markieren, erscheint eine Beschreibung im unteren Bereich des Dialogs.

Bemerkung: Sofern die geöffnete Datei eine DWG-Datei ist, werden die AutoCAD-Systemvariablen und ihre Werte im Dialogfeld "Eigenschaften" aufgelistet. Diese Variablen sind DWG-spezifisch, und es ist keine Entsprechung im DGN-Format vorhanden.
Bemerkung: Wenn eine DWG-Datei im DGN-Format gespeichert wird, kann auf die Werte der AutoCAD-Systemvariablen nicht zugegriffen werden, selbst wenn diese in Felder eingefügt wurden. Es wird daher davon abgeraten, die Werte von AutoCAD-Systemvariablen in Felder einer DWG-Datei einzufügen, die im DGN-Format gespeichert werden soll.

Vorlagendateien und Seed-Dateien

DWT-Dateien in AutoCAD

In MicroStation werden mithilfe von Seed-Dateien Standard-Dateieinstellungen erstellt, die sonst wiederholt eingegeben werden müssten. Die Dateierweiterung bleibt *.dgn, und die Seed-Dateien werden in der Regel entweder im Ordner ..\Default\Seed\ des Programmverzeichnisses von MicroStationoder im Ordner ..\Organization\Seed\ des Konfigurationsverzeichnisses gespeichert. Beim Erstellen einer neuen MicroStation Datei muss eine Seed-Datei im Dialog "Neu" ausgewählt werden. Die Seed-Datei bestimmt unter anderem, ob es sich um eine 2D- oder 3D-Datei handelt.

In MicroStation können Sie mithilfe eines DWG-Seeds eine DWG-Datei, oder mithilfe eines DGN-Seeds eine DGN-Datei erstellen. Die so neu erstellte Datei basiert auf dem Seed. Dies trifft für das Erstellen einer neuen Datei jedoch nur zu, sofern es über den Band-Befehl Datei > Neu geschieht. Über Datei > Speichern unter auf dem Band erstellen Sie zwar ebenfalls eine neue Datei, diese basiert jedoch nicht auf einer Seed-Datei oder Vorlage, sondern auf der zu speichernden Datei.

Beim Speichern (Konvertieren) von Dateien von einem Format in das andere verwenden Sie ebenfalls den Band-Befehl Datei > Speichern unter. Der Inhalt der neuen Datei ist identisch mit dem Inhalt der zu speichernden Datei.

Einheiteneinstellungen

AutoCAD-Befehl DDUNITS ("Format" > "Einheiten")

In MicroStation werden Zeichnungseinheiten für die aktuelle Datei in der Kategorie Arbeitseinheiten des Dialogfelds "Zeichnungsdatei-Einstellungen" festgelegt. Die Einheitseinstellungen werden für Messungen, Zellen, Referenzen und Bemaßungen übernommen.

Beim Öffnen einer DWG-Datei in MicroStationenthält der Dialog "DWG-Öffnungsoptionen" Optionen für Einheiten, die im DWG-Format verwendet werden. Die zuverlässigste Methode, Einheiten aus einer vorhandenen DWG-Datei abzurufen besteht darin, die Einstellung "Design Center Einheiten" für diese Optionen zu verwenden.

Ansichtssteuerung

AutoCAD-Befehle "Zoomen", "Schwenken" und "Orbit"

In MicroStation befindet sich am oberen Rand jedes Fensters eine Leiste zur Ansichtssteuerung. Deren Funktionen steuern das Aktualisieren (Neuzeichnen), Zoomen, Einpassen ("Zoom Extents"), Rotieren, Schwenken und den Darstellungsstil (Drahtmodell, verdeckte Kante usw.). Ansichtssteuerungen können entweder für ein Fenster oder für alle Fenster übernommen werden. Wenn eine 3D-Datei geöffnet ist, sind zusätzliche 3D-Anzeigesteuerungen verfügbar, mit denen Volumenelemente und Flächen auf verschiedene Arten gerendert werden können.

Die Ergebnisse der MicroStation Funktion "Ansicht einpassen" können sich von denen von "Zoom Extents" in AutoCAD unterscheiden. Die MicroStation Funktion "Ansicht einpassen" passt lediglich sichtbare Geometrie ein, während AutoCADs "Zoom Extents"-Bereich auch Ebenen berücksichtigt, deren Darstellung deaktiviert ist.

Viewports und Ansichtsfenster

AutoCAD-Befehl VPORTS oder "Menü anzeigen" > "Viewports"

In MicroStation öffnen und schließen Sie über die Registerkarte Ansicht in der Gruppe Ansichtsgruppen pro Berechnungsdruck, Zeichnungs- und Blattmodell bis zu acht Ansichtsfenster. Sie können auch über die unter dem Zeichnungsbereich angedockte Funktionsleiste "Ansichtsgruppen" nummerierte Ansichtsfenster aktivieren oder deaktivieren. Über die Befehle in der Gruppe "Fenster" ordnen Sie die Ansichten nebeneinander, überlappend oder anderweitig an.

Wenn Sie in MicroStation Befehle zur Steuerung von Ansichtsattributen und Visualisierung verwenden, müssen Sie die Ansicht(en) auswählen, auf die sich der Befehl bezieht.

Verwenden Sie die "Festansichten", um Ansichtsattribute zur späteren Verwendung zu benennen und zu speichern.