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Azimutal-Projektionen

Zum Nachvollziehen dieses Konzepts verwerfen Sie die Vorstellung einer Karte im herkömmlichen Sinn. Denken Sie stattdessen an eine Projektion. Stellen Sie sich die Erde als einen Globus aus Drahtgitter mit einem riesigen Blitzlicht im Mittelpunkt vor.



Um eine Abbildung der runden Erde auf einem flachen Stück Fotopapier zu erhalten, könnten wir den Film einfach gegen die Oberfläche des Globus halten und ihn durch Blitzen der Lichtquelle belichten. Wenn wir diesen Vorgang tatsächlich durchführen könnten, würden wir das folgende Foto erhalten. Sie erkennen, dass die Linien, die die Umrisse des Globus definieren, dort klar und deutlich sind, wo der Film sehr nahe an der Oberfläche des Globus war. Dort, wo der Film weiter weg von der Oberfläche war, sind die Linien undeutlich. Je mehr die Entfernung zwischen dem Fotopapier und der Oberfläche des Globus zunimmt, desto undeutlicher werden die Linien, bis diese schließlich ganz verschwinden.



Der Prozess, sphärische geographische Daten auf eine flache Karte zu projizieren, ist derselbe. Die Technik, die wir Ihnen soeben optisch nahegebracht haben, ist im Grunde das, was mathematisch beim Erstellen einer Azimutal-Projektion durchgeführt wird. In dieser Art der Projektion ist die Fläche um den Ursprung der Projektion unverzerrt. Die durch die Projektion hervorgerufene Verzerrung nimmt zu, je weiter man sich vom Ursprung entfernt.