MicroStation CONNECT Edition Hilfe

Fehlerbehebung – Eine DGN-Datei im DWG-Format speichern

  • Wenn ich eine DGN-Datei im DWG-Format speichere, scheinen sich die Koordinaten zu verschieben – wenn ich eine DWG-Datei in V8 betrachte, bekomme ich andere Koordinaten als in der Zeichnungsdatei. — AutoCAD zeigt die Koordinaten höchstwahrscheinlich in Hinblick auf das Benutzerkoordinatensystem (BKS) an, während MicroStation sie in Weltkoordinaten darstellt. Deaktivieren Sie beim Speichern im DWG-Format die Option "BKS aus aktuellem ACS einstellen" im Dialogfeld DWG/DXF-Speicheroptionen. Die Koordinaten sollten nun übereinstimmen.
  • Wenn ich eine Zeichnungsdatei im DWG-Format speichere, welche zusammengesetzte MicroStation-Stricharten enthält, ändern sich Linien mit speziellen Stilen in die Strichart "Fortlaufend". — DGN-Stricharten, die inkompatibel zu AutoCAD sind (von AutoCAD nicht verstanden werden), werden beim Speichern im DWG-Format standardmäßig in die Strichart "Fortlaufend" umgewandelt. Wenn jedoch die Option "Nicht unterstützte Stricharten auflösen" im Dialog "DWG/DXF-Speicheroptionen" aktiviert wird, behalten komplexe MicroStation-Stricharten ihr Aussehen in der gespeicherten Datei. Trotz des identischen Aussehens bestehen die Elemente nun jedoch aus vielen kleinen Geometriekomponenten in einer Reihe statt einer Linie, der eine Strichart zugewiesen wurde.
  • Wenn ich eine Zeichnungsdatei im DWG-Format speichere, die ein Standardmodell neben verschiedenen zusätzlichen Modellen enthält, wird für jedes zusätzliche Modell eine separate DWG-Datei erstellt. — AutoCAD unterstützt lediglich ein Modell (Modellbereich) pro DWG-Datei. Beim Umwandeln einer Zeichnungsdatei in das DWG-Format wird das Standardmodell in den Modellbereich gespeichert. Nicht-Standard-Zeichnungsmodelle werden der Einstellung "Nicht dem Standard entsprechende Zeichnungsmodelle" im Dialogfeld "DWG/DXF-Speicheroptionen" entsprechend gespeichert.

    Wenn diese Option auf Separate Dateien erstellen eingestellt ist, wird jedes nicht dem Standard entsprechende Zeichnungsmodell in eine separate DWG-Datei gespeichert. Nehmen wir beispielsweise an, eine Zeichnungsdatei Test.dgn drei Zeichnungsmodelle beinhaltet: ModellA, ModellB und ModellC. Wenn die Option aktiviert ist, werden das Standardmodell (Modell A) und alle Blattmodelle in der Datei Test.dwg gespeichert. Die zusätzlichen Modelle werden als Test_Model.dwg und Test_ModelC.dwg abgespeichert.

    Wenn diese Option auf Papierbereich erstellen eingestellt ist, wird jedes nicht standardmäßige Zeichnungsmodell in einem Zeichnungs-Layout (Papierbereich) in dem DWG-Modell gespeichert, in dem das Standard-Zeichnungsmodell enthalten ist.

    Wenn die Option auf Ignorieren eingestellt ist, werden nicht dem Standard entsprechende Zeichnungsmodelle nicht in der DWG-Datei gespeichert.

  • Nachdem ich eine Zeichnungsdatei im DWG-Format gespeichert habe, zeigt die DWG-Datei Ebenen an, die in der Zeichnungsdatei nicht vorhanden waren. — In MicroStation kann die Darstellung von Ebenen separat für jede Ansicht gesteuert werden, während AutoCAD lediglich globale Ebeneneinstellungen unterstützt. Stellen Sie im Dialogfeld "DWG/DXF-Speicheroptionen" die Ebenendarstellung auf die gewünschte Ansicht ein.
  • Nachdem ich eine Zeichnungsdatei im DWG-Format gespeichert habe, stimmt die Symbolik der Geometrie in der DWG-Datei nicht mehr mit der Darstellung in der Zeichnungsdatei überein. – Diese Diskrepanz wird möglicherweise von der Einstellung "Ebenenkorrekturen" verursacht. Sie können dieses Ansichtsattribut in MicroStation deaktivieren, um herauszufinden, ob es die Darstellung der DGN-Datei beeinflusst. Die Ebenensymbolik der Elemente kann mit der Einstellung "Korrekturen der Ebenensymbolik verwenden" im Dialogfeld "DWG/DXF-Speicheroptionen" beim Speichern übernommen werden.
  • Wenn ich eine Zeichnungsdatei als DWG-Datei speichere, werden Änderungen an Referenzen nicht mitgespeichert. – Die Möglichkeit, Änderungen an Referenzdateiebenen zu speichern, ist möglicherweise für die DWG- oder Zeichnungsdatei deaktiviert. Diese Einstellung wird von einer der folgenden Tastatureingaben gesteuert: DWG VISRETAIN <0 or 1> (AutoCAD Tastatureingabe) oder SET REFLEVELOVERRIDES <OFF or ON> ( MicroStation Tastatureingabe). Falls DWG VISRETAIN auf "0" eingestellt ist (bzw. SET REFLEVELOVERRIDES OFF), werden Änderungen an Referenzdateiebenen nur für die aktuelle Sitzung beibehalten. Falls DWG VISRETAIN auf "1" eingestellt ist (oder SET REFLEVELOVERRIDES ON), werden Änderungen auch nach dem Schließen der Datei beibehalten.
  • Wenn ich meine Zeichnungsdatei als DWG-Datei speichere, besitzt die in den DWG-Optionen festgelegte Seed-Datei Bemaßungsstile, Textstile und Papierbereich-Layouts, die in der resultierenden DWG-Datei fehlen. Welche Quelldatei wird für die neue DWG-Datei verwendet? — Bei der Arbeit mit AutoCAD werden Vorlagendateien zum Erstellen neuer Dateien verwendet, in MicroStation werden dagegen Seed-Dateien verwendet. In MicroStation können Sie mithilfe eines DWG-Seeds eine DWG-Datei, oder mithilfe eines DGN-Seeds eine DGN-Datei erstellen. In beiden Software-Paketen basiert die resultierende neue Datei auf der Seed-Datei bzw. der Vorlage. Dies trifft für das Erstellen einer neuen Datei jedoch nur zu, sofern es über den Befehl Datei > Neu geschieht. Über Datei > Speichern unter erstellen Sie zwar ebenfalls eine neue Datei, diese basiert jedoch nicht auf einer Seed-Datei oder Vorlage, sondern auf der zu speichernden Datei.

    Beim Speichern (Konvertieren) von Dateien von einem Format in das andere verwenden Sie ebenfalls den Befehl Datei > Speichern unter. Der Inhalt der neuen Datei ist identisch mit dem Inhalt der zu speichernden Datei.

    Unter Umständen werden Einstellungen, die im Ursprungsformat nicht existierten, durch die Konvertierung für das Zielformat notwendig. Beispielsweise bietet MicroStation Arbeitseinheiten, während AutoCAD eine einzelne Zeichnungseinheit verwendet. Diese sind zwar ähnlich, aber nicht identisch. Beim Speichern einer DWG-Datei in das DGN-Format gibt es beispielsweise Einstellungen, die für die umgewandelte Zeichnungsdatei Arbeitseinheiten aus einer angegebenen DGN-Seed-Datei verwenden, da eine Zeichnungsdatei zwingend Arbeitseinheiten beinhalten muss.

    Für manche Einstellungen wie Bemaßungsstile oder Textstile haben beide Dateitypen gleichwertige Einstellungen, so dass nur die in der DWG-Datei enthaltenen Bemaßungsstile oder Textstile in der neuen Zeichnungsdatei gespeichert werden müssen.

    Beim Konvertieren von Dateien von einem Format in ein anderes lautet die Faustregel, dass alles, was im Ausgangsformat nicht vorhanden ist, für das Zielformat jedoch erforderlich ist, aus der Seed-Datei übernommen wird. Bei der Konvertierung werden keine zusätzlichen Informationen erstellt.

    Diese Verwendung der Seed-Datei unterscheidet sich von früheren Versionen, wo MicroStation-Information nach AutoCAD exportiert wurden, und beim Export die Seed-Datei verwendet wurde, um die neue DWG-Datei zu erstellen. In Version 8.5 ist dies nicht mehr der Fall. Das DWG-Dateiformat ist eine Abwandlung des DGN-Formats. Die Software wandelt also nur vorhandene Daten um, erstellt aber keine neue Datei im eigentlichen Sinn.

    Falls Sie über Standards verfügen, welche die erstellten DWG-Dateien erfüllen müssen, z. B. bestimmte Bemaßungs- oder Textstile, die in allen DWG-Dateien vorhanden sein müssen, können diese Stile in einer DGNLib-Datei erstellt und für alle Dateien in Ihrem WorkSpace oder WorkSet verwendet werden.

    Wenn Sie keine DGNLib-Datei verwenden möchten, können Bemaßungs- und Textstile vor dem Speichern als DWG-Datei in die Zeichnungsdatei importiert werden. Eine weitere Option ist das Importieren der Bemaßungs- oder Textstile in die DWG-Datei in AutoCAD nach dem Speichern über Datei > Speichern unter.

  • Wenn ich eine Zeichnungsdatei in eine DWG-Datei umwandle, werden RSC-Schriftarten als SHX-Schriftarten gespeichert. Was ist der Grund dafür? – RSC-Schriftarten benötigen keine in der Schrift definierten Symbole für Grad, Durchmesser und PlusMinus, um Winkel- und Durchmesserbemaßungen korrekt anzuzeigen. AutoCAD erfordert jedoch, dass diese Symbole in der Schriftart vorhanden sind. Darüber hinaus müssen sich die Symbole an festen Positionen in der Datei befinden. Die folgende Tabelle zeigt, an welcher Position sich die Symbole befinden müssen:
    Zeichen SHAPE 10 UNIFONT
    Grad 127 176
    PlusMinus 128 177
    Durchmesser 129 216, 248 & 8709

    Unter Umständen befinden sich an diesen Positionen bereits andere Zeichen, so dass vorhandene Zeichen an leere Positionen verschoben werden müssen. Beispielsweise haben die meisten mit MicroStation ausgelieferten Schriftarten die Bruchsymbole 33/64 und 35/64 an den Positionen 176 und 177. Die Symbole 33/64 und 35/64 müssen also an einen anderen Ort verschoben werden. Für MicroStation Fonts werden sie an die Positionen 192 und 193 verschoben.

    Allerdings kann MicroStation nicht die Charakteristika von benutzerdefinierten RSC-Schriftarten erkennen und könnte daher in diesem Falle keine Neuzuordnung vornehmen. Nehmen wir zum Beispiel an, dass ein Benutzer eine im Lieferumfang enthaltene MicroStation Schriftart (mit Brüchen bei B0 und B1) modifizieren möchte und neue Zeichen an den Orten 192 und 193 hinzufügt. MicroStation würde diese Zeichen einfach ersetzen, wenn diese Neuzuordnung für benutzerdefinierte und für im MicroStation Lieferumfang enthaltene RSC-Schriftarten durchgeführt würde. MicroStation erlaubt keine Neuzuordnung für benutzerdefinierte Schriftarten, sondern nur für im Lieferumfang von MicroStation enthaltene Schriftarten.

    Wenn Bemaßungssymbole unter Verwendung von Benutzerschriftarten platziert und dann im DWG-Format gespeichert werden, erscheinen sie anschließend nicht korrekt in der DWG-Datei. Das Problem kann behoben werden, indem man die Umgebungsvariable MS_RSCFONTDATA verwendet. Mit dieser erhält der Benutzer eine Möglichkeit, die Zeichenzuordnung für benutzerdefinierte Schriftarten vorzunehmen. Ebenso kann mit ihr das Verhalten von im MicroStation Lieferumfang enthaltener Fonts korrigiert werden.

    Das Format der Umgebungsvariable lautet wie folgt:

    Set MS_RSCFONTDATA=fontName, degreeFont, degreeLocation, newReplacedDegSymLocation, plusminusFont, plusMinusLocation, newReplacedPMSymLocation, diaFont, diaLocation, newReplacedDiaLocation

    Parametername Beschreibung
    fontName Die Schriftart, auf die die Zuordnung angewendet werden soll.
    degreeFont Die Schriftart, aus der das Grad-Symbol (°) entnommen werden soll. Schriftarten definieren Symbole auf verschiedene Weise. Um das Grad-Symbol an Position 127 einzufügen, muss wissen, wie das Symbol aussieht. Das Programm muss die Symbolgeometrie kennen. Der Parameter definiert die Schriftart, aus der die Zeichengeometrie entnommen wird. Beispielsweise verwendet V8 das Gradsymbol in Schriftart 106 (INTL_ISO_EQUAL) an Position 176 als Standard-Gradsymbol. Wenn Sie das Zeichen für Grad aus der Standardschrift verwenden möchten, legen Sie den Wert auf "-1" fest.
    degreeLocation Die Position in degreeFont, von der das Grad-Symbol extrahiert werden soll. Beispielsweise verwendet V8 das Gradsymbol in Schriftart 106 (INTL_ISO_EQUAL) an Position 176 als Standard-Gradsymbol. Wenn Sie das Zeichen für Grad aus der Standardschrift verwenden möchten, legen Sie den Wert auf "0" fest.
    newReplacedDegSymLocation Da das Gradsymbol nun die Position 127 (bzw. 176) belegt, muss das Originalsymbol auf eine Position verschoben werden, an der sich kein Symbol befindet. MicroStation-Schriftarten haben z.B. kein Symbol an Position 192 (192) definiert. Aus diesem Grund verschieben wir das Originalsymbol von Position 127 (bzw. 176) an Position 192. Legen Sie den Wert auf "0" fest, wenn an Position 127 (bzw. 176) kein Symbol vorhanden ist.
    plusminusFont Die Schriftart, aus der das PlusMinus-Symbol (±) entnommen werden soll. MicroStation verwendet dafür Symbol 177 aus Schriftart 106 (INTL_ISO_EQUAL).
    PlusminusLocation Position im plusMinusFont, aus der das Symbol entnommen werden soll. MicroStation verwendet dafür Symbol 177 aus Schriftart 106 (INTL_ISO_EQUAL).
    newReplacedPMSymLocation Die Position, an die das Originalsymbol verschoben werden soll. Bei MicroStation-Schriftarten verschieben wir das Symbol an Position 193. Stellen Sie den Wert auf "0" ein, falls kein Symbol an Position 128 (bzw. 177) vorhanden ist.
    diaFont Die Schriftart, aus der das Durchmesser-Symbol (Ø) entnommen werden soll. MicroStation verwendet dafür Symbol 216 aus Schriftart 106 (INTL_ISO_EQUAL).
    diaLocation Position im diaFont, aus der das Symbol entnommen werden soll. MicroStation verwendet dafür Symbol 216 aus Schriftart 106 (INTL_ISO_EQUAL).
    newReplacedDiaSymLocation Die Position, an die das Originalsymbol verschoben werden soll. Bei MicroStation-Schriftarten verschieben wir das Symbol an Position 194. Stellen Sie den Wert auf "0" ein, falls kein Symbol an Position 129 (bzw. 216) vorhanden ist.

    Eine Beispieldefinition der Variable für die Schriftart "ENGINEERING" lautet wie folgt: Set MS_RSCFONTDATA=ENGINEERING,3,94,192,3,200,193,-1,0,0

    In dieser Konfiguration wird das Grad-Symbol aus Schriftart 3 (ENGINEERING) von Position 94 extrahiert (Grad-Symbol in der Schriftart "ENGINEERING") und an Position 176 platziert (da ENGINEERING als UNICODE-Schriftart exportiert wird). Das Symbol 33/64 wird an Position 192 verschoben, an der sich ursprünglich kein Symbol befand. Das PlusMinus-Symbol wird aus Schriftart 3 (ENGINEERING), Position 200 (PlusMinus-Symbol) entnommen und an Position 177 platziert. Das Symbol 35/64 wird an Position 193 verschoben, an der sich ursprünglich ebenfalls kein Symbol befand. Das Durchmesser-Symbol wird aus Standardschriftart 106 (INTL_ISO_EQUAL) und Standardposition 216 entnommen, um an Position 216 in der Schriftart ENGINEERING.SHX platziert zu werden. Da sich an Position 216 in der ENGINEERING RSC-Schriftart kein Symbol befand, ist auch kein weiteres Verschieben notwendig.