MicroStation CONNECT Edition Hilfe

Verzerrung aufgrund von Projektion

Jede Projektion liefert eine andere Gruppe unverzerrter Linien. Durch die Verwendung verschiedener Projektionstechniken haben wir eine unterschiedliche Verteilung an Projektionsverzerrungen auf unserer Karte erreicht. Je nach unserer lokalen Situation werden wir eine Projektionsart auswählen, die die Verzerrung für unser Gebiet auf ein Mindestmaß reduziert.

Zylindrisch

Die standardmäßige zylindrische Projektion (Mercator) liefert uns das Mindestmaß an Verzerrung um den Äquator. Wenn der Anwender eine Karte der Temperaturzonen der gesamten Erde erstellen möchte, ist diese Version die beste Wahl.

Kegelstumpf

Mit der konischen Projektion können wir die Ost-/Westlinie der geringsten Verzerrung vom Äquator zu jedem anderen Breitengrad verschieben. Einen Kegel auszuwählen, der die Erde bei etwa 36 Grad nördlicher Breite berührt, ist eine gute Wahl, wenn der Anwender beispielsweise eine Karte des US-Bundesstaats Tennessee erstellen möchte. Tennessee ist in der Ost-/Westrichtung viel größer als in der Nord-/Südrichtung.

Transversal zylindrisch

Die transversale zylindrische (Transverse Mercator) Projektion erstellt klare deutliche Linien in der Nord-/Südrichtung. Für die Erstellung einer Karte des US-Bundesstaats New Hampshire ist diese Projektionsart die günstigste. New Hampshire ist in der Nord-/Südrichtung viel größer als in der Ost-/Westrichtung.

Azimutal

Bei der Auswahl einer flachen Oberfläche liefert die azimutale Projektion die geringste Verzerrung in allen Richtungen, allerdings nur für eine beschränkte Entfernung. Dies ist die Projektionsart für Karten der Polarregionen.

Die Projektionsverzerrung auf einer Karte eines bestimmten Gebietes der Erde zu reduzieren ist eine Frage der geeigneten Projektionswahl. Als Grundregel gilt, dass, falls das abzubildende Gebiet sich in Ost-/Westrichtung erstreckt, die konische Projektion verwendet werden sollte. Wenn sich die größte Ausdehnung des Gebiets von Norden nach Süden erstreckt, sollte die Transverse Mercator-Projektion verwendet werden. Ein Zylinder (oder ein Kegel) kann in jede spezifische Richtung geneigt werden, um klare deutliche Linien zu erhalten. Diese Projektionen gelten für den zylindrischen Fall und werden als oblique zylindrische Projektionen bezeichnet. So wird z. B. die Hotine Oblique Mercator-Projektion für die Kartierung des Südostausläufers von Alaska verwendet.

Reduziert mithilfe von Maßstabsverkleinerung

Wir haben gesehen, dass das Ausmaß der Projektionsverzerrung an einem bestimmten Punkt auf der Karte davon abhängt, wie weit die entwickelte Fläche von der abzubildenden Oberfläche entfernt ist. Wir haben gesehen, dass wir mithilfe verschiedener Körper das Fotopapier näher an die abzubildende Oberfläche bringen können.

Es gibt noch eine andere Technik in der Kartographie, mit der die allgemeine Entfernung zwischen dem Fotopapier und der Erdoberfläche für ein bestimmtes Gebiet reduziert werden kann. Stellen Sie sich das Ergebnis im Fall einer zylindrischen Projektion vor, wenn wir den Zylinder nur ein wenig tiefer in die Erde drücken könnten. Ein Teil des Zylinders läge innerhalb, ein anderer Teil außerhalb der Erde. Durch diese Technik wäre für ein bestimmtes Gebiet auf der Erde der größte Abstand zwischen dem Fotopapier und dem Globus reduziert. Außerdem gäbe es zwei Linien, an denen der Zylinder die Oberfläche berührt, womit wir zwei Linien mit einer Verzerrung von Null erhielten. Durch diese Technik können wir im Allgemeinen einen größeren Teil des Fotopapiers näher an einen größeren Teil des abzubildenden Gebiets bringen.