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Constraints-basierte Modellierung

In MicroStation ist in einem Modell nicht nur die reine endgültige Geometrie gespeichert. Darin sind auch die Regeln für das Design enthalten, die die Reaktion auf Geometrieveränderungen steuern. Diese Regeln werden als Constraint bezeichnet.

Ein unbeschränkter starrer Körper im Raum hat sechs Freiheitsgrade: drei Übersetzungsbewegungen entlang der x-, y- und z-Achsen bzw. drei Drehbewegungen um die x-, y- und z-Achsen. Die Anzahl der unabhängigen Bewegungen eines Körpers, das heißt auf wie viele unterschiedliche Weisen der Körper bewegt werden kann, wird als Freiheitsgrad (Degree of Freedom, DOF) des Körpers bezeichnet. Constraints sind Einschränkungen dieser Freiheitsgrade des Körpers.

Constraint-basierte Modellierung erleichert Ihnen den Vorgang der Modell-Modifikation, indem Sie Constraints auf Zeichnungen und 2D-Darstellungen anwenden können. Solche Constraints ermöglichen es, die ursprüngliche Designgestaltung ungeachtet aller Änderungen am erstellten Modell zu erhalten. Dies ermöglicht eine optimale Flexibilität beim Design.

Sie können beispielsweise mithilfe von Constraints sicherstellen, dass sich die Mittelpunkte der Löcher grundsätzlich in einem Abstand zu den Kanten des Modells befinden, der dem doppelten Radius entspricht.



Weisen die Löcher keine Constraints auf, behalten sie ihre Position unverändert bei, auch wenn das Platten-Feature des Modells geändert wird. Wurde für die Löcher jedoch ein bestimmter Abstand von den Kanten festgelegt, werden sie unter Berücksichtigung der Constraints neu positioniert.



Links: ein Modell mit Löchern ohne Constraints. Wenn das Basiselement geändert wird, behalten die Löcher ihre Position unverändert bei. | Rechts: Modell mit Löchern, für die Constraints definiert wurden. Bei einer Änderung des Basiselements wird die Position der Löcher unter Berücksichtigung der Constraints aktualisiert.

Bemerkung: Dabei sollten Sie die Constraints korrekt anwenden, damit die Integrität des Designs gewahrt bleibt.